Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Ovis aries
Ovis aries L.
Hausschaf (syn. Schaf).
Fam.: Bovidae.
Vork.: weltweit domestiziert.
Drogen:1.Sebum ovile; Hammeltalg, der Talg aus dem Bauchfettgewebe des Schafes. Inh.: meist gemischte Triglyceride mit Ölsäure (36-40 %), Stearinsäure (25-30 %), Palmitinsäure (24-27 %), Linolsäure (3-4 %) und Myristinsäure (2-4 %) als Fettsäureanteile; Stearodipalmitin (4-5 %), α-Palmitodistearin (4-5 %), Oleodipalmitin, Stearopalmitoolein. Anw.: in der Galenik zur Herstellung von Salicyltalg, seltener als Salbengrundlage; in vielen Ländern als Speisefett sowie zur Seifenherstellung und als Schmiermittel für Leder. 2.Adeps Lanae anhydricus (syn. Cera Lanae); Wollwachs (syn. Wollfett, Lanolin), die von den Wollhaaren der Schafe abgesonderte wachsartige, wasserfreie Masse, die nach der Schur in der Wollwäscherei entfernt und aufbereitet wird. Inh.: komplexe Mischung aus Estern höherer Fettsäuren mit Wollwachsalkoholen; cyclische Alkohole bzw. Sterole, wie Cholesterol, Cholestanol, Lanosterol; Kohlenwasserstoffe. Anw.: hautfreundliche, wasseraufnehmende Salbengrundlage in der Galenik und Kosmetik. Wollwachsalkohole (Alcoholes adipis lanae) sind Grundlage für Salben, Cremes, Lotiones, Lippenstifte, Haar- und Hautpflegemittel, sie dienen auch in der Technik als Weichmacher und Ausgangspunkt für die Herstellung von Reinigungsmitteln und Emulgatoren. Flüssige Lanolinester verwendet man zur Herstellung von Kinderölen, Lichtschutzprodukten sowie für Salben und erweichende Emulsionen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.