Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Pektine
Pektine
polymere Kohlenhydrate aus Pflanzen, die vorwiegend aus Galacturonsäure und deren Methylester aufgebaut sind und sich durch unterschiedliche Polymerisations- bzw. Veresterungsgrade unterscheiden. Durch Spaltung der Methylesterbindung entstehen die polymeren Pektinsäuren vgl. Formel. P. besitzen ein hohes Wasserbindungsvermögen und sind daher zur Gelbildung befähigt. Sie bilden die Grundsubstanz der primären Zellwände höherer Pflanzen, sind Bestandteil der Mittellamelle und finden sich gelöst im Zellsaft. Anw.: bei Diarrhoe und Gastroenteritis durch Ausbildung eines gelartigen Schutzfilmes im Magen-Darm-Trakt; als Ballaststoff sowie zur Unterstützung bei der Gewichtsreduktion; in steriler Lösung zur lokalen Blutstillung. In der pharmazeutischen Technologie werden P. als Tablettenzerfallsmittel sowie zur Herstellung von Retardformen eingesetzt. Als Geliermittel finden P. in der Lebensmittelindustrie und in der Kosmetik breite Anwendung.
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