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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Securidaca longepedunculata

Securidaca longepedunculata Fresen.
Fam.: Polygalaceae.
Vork.: tropisches Afrika.
Droge: Wurzeln und Rinde. Inh.: Saponine (ca. 2 %), u.a. Presenegenin; Alkaloide, u.a. Elymoclavin, Dihydroelymoclavin, Securinin vgl. Formel; Salicylsäuremethylester, Gerbstoffe. Anw.: eine der wichtigsten Medizinal- und Giftdrogen Afrikas, die bei fast allen Krankheiten in der Volksheilkunde eingesetzt wird, hauptsächlich bei Rheuma, Schmerzen, Würmern, Malaria, Fieber, Husten, Lepra, als Abortivum und drastisches Abführmittel. Die Droge ist auch Bestandteil von Jagdgiften.
Histor.: Die Pflanze wurde in Afrika häufig als Ordealgift (Gottesurteilgift) eingesetzt. Beim Securidaca-Ordal nahm man die Wurzel, entfernte die äußere Rindenschicht und schabte sie zusammen mit etwas Wasser in eine Blatt-Tüte. Danach träufelte man dem Beschuldigten die Flüssigkeit ins Auge. Erblindete der Proband, so war der Beweis für die Schuldigkeit erbracht. Schwoll es nur an, dann handelte es sich um eine fälschliche Anschuldigung und der Ankläger mußte den Beschuldigten reichlich entschädigen. Auch als Fetisch gegen böse Geister wurde die Pflanze genutzt.



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