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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Trigonella foenum-graecum

Trigonella foenum-graecum L.
(syn. Buceras foenum-graecum, Foenum-graecum officinale, F.-g. sativum, Folliculigera graveolens, Telis foenum-graeca, Trigonella graeca, T. jemenensis); Bockshornklee (syn. Kuhhornklee, Griechisch-Heu).
Fam.: Fabaceae (Leguminosae).
Vork.: Mittelmeergebiete bis China und Indien.
Droge:Foenugraeci semen (syn. Semen Foeni graeci, Semen Foenugraeci, Semen Trigonellae); Bockshornsamen (syn. Griechische Heusamen, Hornkleesamen, Kuhbohnen, Rehkörner, Ziegensamen), die reifen, getrockneten Samen. Inh.: Schleimstoffe (25-45 %), die Mannane darstellen und bei der Hydrolyse Mannose (70 %), Galactose (28 %) und Xylose (2 %) ergeben. Ferner Proteine (25-30 %) mit niedrigem Gehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystein und Methionin) und relativ hohem Gehalt an Lysin und Tryptophan; Sterole, Steroidsaponine (1,2-1,5 %), u.a. Trigofoenoside A, B, C und D mit Diosgenin und Yamogenin als Aglyka; Flavonoide, u.a. Isoorientin und Isovitexin, Trigonellin (ca. 0,4 %) vgl. Formel sowie Spuren von äther. Öl mit 3-Hydroxy-4,5-dimethyl-2(5H)-furanon als charakteristischer Geruchskomponente. Anw.: äußerlich bei entzündlichen Prozessen, u.a. Furunkeln, als Breiumschlag, innerlich gelegentlich bei Appetitlosigkeit. Volkstümlich bei Katarrhen der oberen Luftwege, als Galactagogum in der Stillzeit sowie zur unterstützenden Behandlung bei Diabetes. In Ägypten und einigen asiatischen Ländern wird die Droge geröstet und als Nahrungsmittel bzw. Gewürz eingesetzt. Zur Teezubereitung verwendet man als Einzeldosis 1 Teelöffel (ca. 3 g) Droge, die man mit kaltem Wasser ansetzt und erst nach ca. 3 Stunden abseiht. Als Tagesdosis werden 6 g Droge empfohlen. Zur äußerlichen Verwendung werden etwa 50 g gepulverte Droge für 1 l Wasser eingesetzt. Als Kataplasma rührt man 50 g gepulverte Droge zu einem dicken Brei an und verwendet diesen feuchtwarm für Umschläge auf die entzündeten Hautpartien.
Hom.:Trigonella foenum-graecum HAB 1; Bockshorn, die reifen, getrockneten Samen. Anw.-Geb.: Stoffwechselstörungen.
Histor.: Die Pflanze ist bereits im alten Ägypten kultiviert worden und spielte in der Landwirtschaft der antiken Völker eine Rolle. Die hippokratischen Ärzte empfahlen die Droge bei Geschwülsten. Von den Arabern übernahm die Schule von Salerno den Gebrauch der Bockshornsamen. Die Verbreitung nördlich der Alpen ist auf das Capitulare de villis Karls des Großen zurückzuführen, auch die Heilige Hildegard von Bingen nutzte die Droge. Der Gattungsname Trigonella ist aus dem lateinischen trigonum (Dreieck) gebildet und bezieht sich auf die scheinbar dreiblättrige Krone. Foenum graecum (griechisches Heu) war die Bezeichnung für die Pflanze bei den Römern. Der deutsche Name Bockshornklee ist aus der Form der Früchte abgeleitet. Bockshornklee zählt zu den ältesten Arznei- und Kulturpflanzen. Rezepte über deren Nutzung bei Brandwunden sind bereits im Papyrus Ebers im alten Ägypten vorhanden, während die frischen Schößlinge, ebenfalls in Ägypten, als Gemüse genutzt wurden. Sanskritnamen weisen auch auf einen frühen Gebrauch der Pflanze in Indien hin und auch in China sowie in den griechischen, römischen und arabischen Kulturkreisen standen die Samen in hohem Ansehen.



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