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Lexikon der Astronomie: Cygnus A

Cygnus A (z = 0.056) ist eine sehr aktive Radiogalaxie und befindet sich in einer Entfernung von 760 Mio. Lj oder 233.2 Mpc (H0 = 72 km/s/Mpc). Sie zeigt sehr deutlich zwei Radio-Jets, die sie als klassische doppelte Radioquelle (engl. double radio source) spezifizieren. Cyg A ist trotz der hohen Entfernung eine der hellsten Radioquellen am Himmel. Der Hubble-Typ der 1952 von W. Baade und R. Minkowski entdeckten Galaxie ist elliptisch. Sie weist wie viele Radiogalaxien eine ähnliche Morphologie wie radiolaute Quasare auf. Bezüglich der Fanaroff-Riley-Klassifikation ist Cyg A der FR II Archetypus, d.h. die Hot Spots stehen in großer Distanz zum Core, und es zeigen sich ausgeprägte Radiolobes.
Die Masse des supermassereichen Schwarzen Loches im Zentrum von Cyg A beträgt etwa 2.5 Mrd. Sonnenmassen. Nahe am Kern misst man spektroskopisch eine turbulente Verbreiterung von Emissionslinien. Die bolometrische Leuchtkraft wurde zu 1046 erg/s bestimmt und setzt die aktive Radiogalaxie damit an das untere Ende der Quasarleuchtkräfte.
Von der Jetachse nimmt man wie üblich beim AGN-Paradigma an, dass die mit der Rotationsachse des supermassereichen Schwarzen Loches übereinstimmt. Die Messungen im Radiobereich und im Optischen legen eine Inklination zwischen 50 und 90 Grad nahe. Die Jetgeschwindigkeiten sind relativistisch und betragen etwa 0.5c.

Quellen

Tabelle

  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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