Lexikon der Astronomie: Leptonen-Ära
Die Leptonen-Ära kennzeichnet eine bestimmte Entwicklungsphase im frühen Universum. In der Kosmologie folgt sie auf die Hadronen-Ära, die sich ihrerseits an die Quark-Ära anschließt.
kleiner geht's nicht
Leptonen sind elementare Bausteine der Materie. Gemäß des Standardmodells der Teilchenphysik ist Materie aus Quarks und Leptonen zusammengesetzt. Elementar bedeutet, dass diese Teilchen nicht weiter zerlegbar sind. Sie haben – nach allem, was die Physiker heute wissen – keinerlei Substruktur. Das Elektron ist sicherlich das bekannteste Lepton. Doch auch sein Antiteilchen, das Positron, sowie die Myonen, Tauonen und Neutrinos sind leptonisch. Leptonen spüren sich über alle fundamentalen Naturkräfte, nur nicht über die starke Wechselwirkung, weil sie farbneutral sind.
Bezug zur Kosmologie
Die Leptonen-Ära kennzeichnet nun ein Entwicklungsstadium des Kosmos, wo die Leptonen dominiert haben. Die Dominanz rührt daher, weil die Antihadronen, die Antiteilchen der Hadronen, infolge der Materie-Antimaterie-Vernichtung am Ende der GUT-Ära verschwunden waren. Zeitlich wird die Leptonen-Ära zwischen 10-5 Sekunden und einer Sekunde nach dem Urknall eingeordnet. Die Temperatur betrug etwa 1010 Kelvin. Auf die Leptonen-Ära folgt eine Phase, wo die Strahlung dominiert hat, die Strahlungsära.
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