Lexikon der Astronomie: T Tauri Stern
T Tauri Sterne sind ein Typus von jungen, stellaren Objekten, den YSOs. Es handelt sich um junge Sterne (nur 105 bis 107 Jahre alt), die sich zu 'normalen Sternen' entwickeln. Im normalen Stadium werden sie dann zu Hauptreihensternen, die demnach die Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms bevölkern.
T Tauris flackern
Sie bewegen sich noch senkrecht zur Hauptreihe, d.h. variieren in der Helligkeit, was durch den Akkretionsprozess verursacht wird. Durch Akkretion können diese Protosterne einen protostellaren Jet speisen. Dann tritt die Umgebung des T Tauri Sterns als Herbig-Haro-Objekt in Erscheinung.
T Tauris blasen
T Tauri Sterne beginnen gerade durch starke Sternenwinde ihre Umgebung 'leerzufegen'. Dabei wird die akkretierende Staubscheibe nach und nach abgebaut. Dieser Prozess des Staubabbaus wird auch durch die Planetenbildung in der protoplanetaren Scheibe (engl. protoplanetary disk, kurz Proplyd genannt) unterstützt. Unter dem Eintrag Ekliptik gibt es Details dazu und zur Entstehung der Sonne nachzulesen.
Linien schwächeln
Am Ende steht ein entwickelter T Tauri Stern, ein so genannter Weak-lined T Tauri Star, also ein T Tauri Stern mit schwachen Emissionslinien. Die starken Wasserstoff- und Kalziumemissionslinien, wie man sie von klassischen T Tauri Sternen kennt, sind durch den Verlust des Staubes nur noch sehr schwach.
Spektraltyp, Prototyp
Vom Spektraltypus her belegen T Tauri Sterne den untere Bereich der Spektralsequenz: G, K und M. Der Prototyp T Tauri im Sternbild Taurus (dt. Stier) hat Spektraltyp G5e und wurde als Klasse veränderlicher Sterne 1945 von dem US-Astronomen A. Joy etabliert.
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