adipokinetische Hormone, 1) Adipokinin,AKH, kininähnliche Peptidhormone aus den Corpora cardiaca von Insekten, die mit dem red pigment concentrating hormone (RPCH) der Krebstiere zur AKH/RPCH-Familie zusammengefasst werden. Diese Peptide der Insekten besitzen lipidmobilisierende (adipokinetisches Hormon) sowie kohlenhydratmobilisierende (hypertrehalosämisches/hyperglykämisches Hormon) Funktion und aktivieren über Stimulierung der cAMP-Bildung (Adenosinphosphate) die Fettkörper-Phosphorylase. Alle 14 dieser bisher untersuchten Peptide sind Octa-, Nona- oder Decapeptide mit einem Pyroglutamatrest am N-terminalen und einer Amidgruppe am C-terminalen Ende. Zu dieser Familie gehören AKH I, Pyr1-Leu-Asn-Phe-Thr5-Pro-Asn-Trp-Gly-Thr¹⁰-NH2, aus Locusta und Schistocera; AKH I, Pyr¹-Leu-Thr-Phe-Thr⁵-Ser-Ser-Trp-Gly-NH2, aus Manduca; AKH II, Pyr¹-Leu-Asn-Phe-Ser⁵-Thr-Gly-Trp-NH₂, aus Schistocera; AKH II, [Ala⁷]AKH II aus Locusta; AKH G, Pyr¹-Val-Asn-Phe-Ser⁵-Thr-Gly-Trp-NH₂, aus der Grille Gryllus bimaculatus. AKH I und AKH II werden aus Prä-Pro-Polypeptiden mit 63 bzw. 61 Aminosäurebausteinen gebildet. [B.E. Noyes u. M.H. Schäfer J. Biol. Chem. 265 (1990) 483]. Trotz ihrer großen strukturellen Ähnlichkeit unterscheiden sich diese Peptide in ihrer Wirkung in den unterschiedlichen Insektenarten. Des weiteren sind die Peptide einer Art nicht gleichermaßen in anderen Arten wirksam. In den Corpora cardiaca der meisten Insekten wurden zwei verschiedene Peptide mit ähnlicher Funktion gefunden. Ob diese synergistisch oder antagonistisch wirken, ist allerdings noch unklar. Beispielsweise wirkt AKH I aus Locusta migratoria stärker auf die Lipidmobilisierung und die Aktivierung der Fettkörper-Phosphorylase, während AKH II aus dem gleichen Insekt eine stärkere Wirkung auf die Akkumulation von cAMP im Fettkörper ausübt.
 2) Syn. für Lipotropin.