Lexikon der Biochemie: alkylierende Agenzien
alkylierende Agenzien, chemische Verbindungen, die Alkylreste, überwiegend Methyl- und Ethylgruppen, übertragen können. Monofunktionelle a. A., wie Dimethylsulfat oder Ethylmethansulfonat, übertragen nur eine Alkylgruppe, bifunktionelle a. A., wie Senfgas, Stickstofflost oder Cyclophosphamid, können dagegen mit mehreren Molekülen oder Teilen eines Makromoleküls reagieren und sie auf diese Weise quervernetzen. A. A. sind häufig carcinogen und mutationsauslösend, einige werden aber auch in der Krebs-Chemotherapie eingesetzt (Mitomycin C), andere – wie Senfgas und die Loste – werden aufgrund ihrer extremen Toxizität als chemische Kampfstoffe verwendet. Aktive Einkohlenstoff-Einheiten sind biologische a. A. Andererseits wurden alkylierende Agenzien oft eingesetzt z.B. in der Laborsynthese von Makromolekülen, um reaktive Gruppen zu schützen, oder zur Untersuchung aktiver Zentren von Enzymen und Rezeptormolekülen.
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