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Lexikon der Biochemie: anaerobe Atmung

anaerobe Atmung, sauerstoffloser Energiestoffwechsel mit einer an Elektronentransport gekoppelten ATP-Synthese. Verschiedene Gruppen von Bakterien sind in der Lage, unter anaeroben Bedingungen die Elektronentransportphosphorylierung zur Energiegewinnung zu nutzen, wenn bestimmte Wasserstoff- bzw. Elektronenakzeptoren (z.B. Nitrat, Nitratatmung) zur Verfügung stehen. Teilweise wird dabei der vom Substrat abgespaltene Wasserstoff auf "gebundenen Sauerstoff" (z.B. NO

, SO

) übertragen. Da diese Organismen – ebenso wie Aerobier – ihre Energie durch Elektronentransportphosphorylierung gewinnen, spricht man – etwas irreführend – von "anaerober Atmung".
Zahlreiche "anaerob atmende" Bakterien sind von zentraler biologischer oder/und biotechnologischer Bedeutung, so für 1) Denitrifikation und Nitratreduktion; 2) Schwefelkreislauf; 3) die Bildung von Methan im Zuge der Carbonatreduktion durch methanogene Bakterien (Methangärung); 4) die Bildung von Acetat im Zuge der Carbonatreduktion durch acetogene Bakterien.

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