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Lexikon der Biochemie: Anti-Müller-Hormon

Anti-Müller-Hormon, AMH, (engl. Muellerin inhibiting substance, MIS), ein aus 536 Aminosäuren aufgebautes homodimeres Glycoprotein (70-72kDa) A. ist ein hochspezialisiertes Mitglied der TFG-β-Familie der Cytokine (transformierender Wachstumsfaktor-β) und kommt in großen Mengen in Sertoli-Zellen und in den Säugetierhoden vor. AMH bewirkt während der Geschlechtsdifferenzierung im männlichen Embryo einen Rückzug des Müller-Gangs. Rinder-AMH-Präparationen inhibieren in vitro und in vivo das Wachstum von Tumorzellen, die sich von Ovarien und der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ableiten. Die hoch konservierte C-terminale Domäne von AMH weist eine starke Homologie zum menschlichen transformierenden Wachstumsfaktor-β und der β-Kette des Schweine-Inhibins auf. Die Analyse von cDNA-Klonen ergab ein Protein aus 575 Aminosäuren mit einem Leader-Peptid aus 24 Aminosäuren. Das Humangen enthält fünf Exons, die für ein Protein aus 560 Aminosäuren codieren. [R.L. Cate et al. Cell45 (1986) 685-698]

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