Lexikon der Biochemie: Antilymphocytenserum
Antilymphocytenserum, ALS, ein Immunserum, das einen opsonierenden (Opsonierung) und cytotoxischen Effekt auf Lymphocyten ausübt. Es wurde zur Immunsuppression eingesetzt, bevor monoklonale Antikörper gegen spezifische Klassen von Lymphocyten (wie T-Zellen, B-Zellen oder Makrophagen) in großem Umfang zur Verfügung standen. Das Serum wurde durch Injektion von menschlichen Lymphocyten aus Blut, Thymus, Milz oder aus dem Ductus thoracicus in Versuchstiere erzeugt. Zur Verhinderung unerwünschter Nebenreaktionen wurde das A. von Fremdprotein gereinigt und überwiegend als Antilymphocytenglobulin (ALG), eingesetzt. Durch die Behandlung mit A. wurde überwiegend die zelluläre Immunität und hierbei wiederum besonders die langlebigen zirkulierenden Lymphocyten geschädigt. Inzwischen wurde ALS weitgehend durch monoklonale Antikörper ersetzt, die spezifisch für die Zelloberflächendeterminanten bestimmter Lymphocytentypen, wie T-Zellen, B-Zellen oder Makrophagen sind.
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