Lexikon der Biochemie: Antiparkinsonmittel
Antiparkinsonmittel, Verbindungen, die die Symptome der Parkinsonschen Krankheit, z.B. Gliederzittern, Bewegungsverlangsamung und Steifheit, wenigstens zeit- und teilweise zu beheben vermögen. Bei verschiedenen Formen der Parkinsonschen Krankheit ist der Gehalt des inhibitorischen Transmitters Dopamin in Stammhirnganglien herabgesetzt. Therapeutisch wird zur Erhöhung des Dopamingehaltes dessen biogenetische Vorstufe Levodopa (L-DOPA, l-3,4-Dihydroxyphenylalanin) verwendet, das im Gegensatz zu Dopamin die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen vermag und aus dem durch Decarboxylierung Dopamin entsteht. Häufig wird Levodopa zusammen mit einem Decarboxylase-Hemmer verabfolgt, der die Umwandlung in Dopamin außerhalb des Hirns verzögert. Das als Virostatikum eingeführte Amantadin wirkt als indirekter Dopaminagonist und erhöht dessen Verfügbarkeit.
Um die Wirkung des in den Stammhirnganglien als erregender Transmitter vorhandenen Acetylcholins zurückzudrängen, werden Parasympathikolytika (Anticholinergika) eingesetzt. Früher wurden Tropa-Alkaloide, wie Atropin und Scopolamin und diese Stoffe enthaltende Pflanzenauszüge, benutzt. Heute werden vorzugsweise basische Ether des Benzhydrols, Aminopropanolderivate, wie Trihexyphenidyl und das Thioxanthenderivat Metixen verwendet.
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