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Lexikon der Biochemie: Antitumorproteine

Antitumorproteine, Proteinantibiotika, die das Tumorwachstum hemmen. A. wurden aus den Kulturfiltraten verschiedener Streptomyces-Stämme isoliert. Das am besten untersuchte Antitumorprotein, das Neocarcinostatin, ist ein saures Einkettenprotein (Mr 10,7kDa; Primärstruktur bekannt; 109 Aminosäuren, histidin- und methioninfrei) mit typisch antibiotischer Aktivität gegen grampositive Bakterien, wie Sarcina lutea und Staphylococcus aureus. Es ist aber auch hoch wirksam gegen experimentelle Tumore und erscheint besonders zur Bekämpfung von Tumoren des Rektums, des Magens, der Gallenblase und des Penis geeignet. Die Hauptwirkung der A. besteht in ihrer Mitosehemmung durch Inhibierung der DNA-Synthese. Außerdem beschleunigen sie den Abbau der vorhandenen DNA.
Die Kenntnis der Primärstruktur ermöglicht die chemische Synthese von A. mit hoher Antitumorwirkung. Die Behandlung des Neocarcinostatins mit Fluoresceinisothiocyanat bewirkte z.B. eine beträchtliche Abnahme der Toxizität bei gleichbleibend hoher Antitumorwirkung. Die Phytotoxine Abrin und Ricin müssen ebenfalls zur Gruppe der A. gerechnet werden, da sie wegen ihrer inhibitorischen Wirkung auf die Proteinbiosynthese bestimmte Tumorzellen in ihrer Vermehrung hemmen.

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