Lexikon der Biochemie: biogene Amine
biogene Amine, biologische Amine, biologisch und pharmakologisch wichtige, natürlich vorkommende Amine, die in Pflanzen und Tieren weitverbreitet sind. Sie können folgendermaßen eingeteilt werden: 1) Derivate von Ethanolamin, z.B. Cholin, Acetylcholin, Muscarin; 2) Polymethylendiamine, z.B. Putrescin, Cadaverin; 3) Polyamine, z.B. Spermin; 4) Imidazolylalkylamine, z.B. Histamin; 5) Phenylalkylamine, z.B. Mescalin, Tyramin, Hordenin; 6) Catecholamine, z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin; 7) Indolylalkylamine, z.B. Tryptamin, Serotoninund 8) Betaine, z.B. Carnitin.
Viele in Pflanzen vorkommende b. A., die keinen heterozyklischen Ring enthalten, werden auch Protoalkaloide genannt. Kommen diese Protoalkaloide in der gleichen Art oder in der gleichen Familie wie wirkliche Alkaloide vor, mit denen sie biogenetisch verwandt sind (z.B. sind Hordenin, Candicin und Mescalin in Cactaceen biogenetisch mit den Isochinolinalkaloiden verwandt), werden sie gewöhnlich ebenso als Alkaloide klassifiziert. Einige b. A. sind Hormone (z.B. Adrenalin), Neurotransmitter (z.B. Acetylcholin, Noradrenalin) oder Bestandteile von Coenzymen (z.B. sind Cysteamin und β-Alanin Vorstufen des Coenzyms A), von Phospholipiden (z.B. Ethanolamin) oder von Ribosomen (z.B. Cadaverin und Putrescin).
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