Lexikon der Biochemie: Bioinsektizide
Bioinsektizide, pflanzliche und mikrobielle Naturstoffe, die Insekten abwehren oder als Inhibitoren die Insektenentwicklung beeinflussen. Entsprechend ihrer Wirkung unterscheidet man folgende Gruppen von pflanzlichen B.: Repellentien, die eine ausgesprochene Abschreckreaktion bewirken (z.B. etherische Öle aus bestimmten Pflanzenarten), Fraß-, Kontakt- und Atemgifte (z.B. Alkaloide wie Nicotin, Nornicotin, Anabasin), Fraß- und Kontaktgifte (z.B. Rotenoide) und reine Kontaktgifte (z.B. Pyrethrine). Ovizide (z.B. Cumarine) sind gegen die Eier und Larven von Insekten gerichtet. Hormone (z.B. Phytoecdysone aus Farnen und Koniferen) stören die Larvenentwicklung. B. wirken meist selektiv und werden rasch abgebaut. Ihr Einsatz erfolgt in der biologischen Schädlingsbekämpfung, häufig in Kombination mit synthetischen Insektiziden.
Das bekannteste Beispiel für ein insektenpathogenes Bakterium ist Bacillus thuringiensis. Die pathogene Wirkung – insbesondere gegen Schmetterlingsraupen (Lepidoptera) – beruht vor allem auf den vom Bakterium gebildeten Toxinen. Das δ-Endotoxin, ein intrazelluläres, kristallines Glycoprotein, bewirkt nach der Aufnahme mit der Nahrung im Darm der Insekten eine Paralyse. Das extrazelluläre hitzestabile β-Exotoxin (Nucleotid) ist hoch wirksam gegen Fliegenmaden. B. thuringiensis wird als Bakterienkonzentrat – nach Zusatz von Formulierungs- und Lichtschutzmitteln – kommerziell hergestellt und erfolgreich angewendet.
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