Lexikon der Biochemie: Bor
Bor, B, ein nichtmetallisches Element und ein essenzieller Mikronährstoff für Pflanzen. Es wird als Borat-Anion durch die Wurzeln aufgenommen. Diese Aufnahme wird durch Calciumüberschuss inhibiert. Eine interessante und bislang unvollständig verstandene Wechselwirkung zwischen Calcium und Borat gibt es auch innerhalb der Pflanze. Sowohl B. als auch Calcium werden für das Meristemwachstum und die normale Wurzelentwicklung benötigt. Der Borgehalt von Pflanzen liegt normalerweise bei 5-60 mg/kg Trockenmasse. Die physiologische Rolle des B. unterscheidet sich grundsätzlich von der anderer Mikronährstoffe, besitzt aber eine gewisse Ähnlichkeit mit der des Phosphors. B. ist ein unentbehrlicher Strukturbestandteil von Pflanzen und ohne seine vorherige Inkorporation können feine, differenzierte Zellwandstrukturen nicht ausgebildet werden. Auch der Kohlenhydratmetabolismus zeigt eine auffällige Abhängigkeit von der Versorgung mit B. Dieses fördert den Transport von Zucker und den assimilatorischen Prozess. Der Einfluss von B. auf die Bildung differenzierter Strukturen und auf die Verteilung von Kohlenhydraten ist unzweifelhaft mit dessen Bedarf für andere Prozesse verknüpft, wie z.B. der Pollenkeimung, dem Pollenschlauchwachstum, der Blütenentfaltung und dem Fruchtansatz und seinem Einfluss auf den Wasserhaushalt der Pflanzen.
Ein Bormangel äußert sich in verschiedenen Symptomen, wie dem Verlust der Farbe von graugrün bis gelb, letztendlich gefolgt vom Abfallen der Blätter. Das apikale Meristem stirbt ab und die Wurzelspitzen werden nekrotisch. Die durch Bormangel hervorgerufenen Symptome werden durch Trockenheit verschlimmert. Die bekanntesten Bormangelkrankheiten sind die Herzfäule und die Trockenfäule von Rüben, wobei die Herzblätter braun werden und absterben und die Rübe verfault.
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