Lexikon der Biochemie: Dioxine
Dioxine, polychlorierte Dibenzo-1,4-dioxine (PCDD) und Debenzofurane (PCDF), gehören zu den giftigsten aller bisher synthetisierten chemischen Verbindungen. Von den bisher 210 bekannten D. ist das 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-1,4-dioxin (2,3,7,8-TCDD) das giftigste. Hierbei handelt es sich um das im Jahre 1976 durch einen Chemieunfall weltbekannt gewordene Seveso-Gift. D. entstehen als unerwünschte und manchmal unvermeidbare Verunreinigungen bei industriellen und thermischen Prozessen. Dabei gilt die Chlorchemie als wichtigster Verursacher von Altlasten. Heute entstehen D. hauptsächlich durch unvollständige Verbrennung chlorhaltiger Verbindungen, wie bei der Metallerzeugung und -verarbeitung (zu ca. 80 %), der Abfallverbrennung und der Industriefeuerung. Über die Imissionen sind D. überall in der Umwelt vorhanden und reichern sich über die Nahrungskette vor allem in fetthaltigen tierischen Produkten wie Milch, Fleisch, Eiern und Fisch an. In Deutschland nimmt ein Mensch mit seinem "Lebensmittelkorb" täglich etwa 1,2pg D. auf. Von der WHO wurde der Grenzwert für die tägliche Aufnahme auf 4pg/kg Körpergewicht festgesetzt. D. lagern sich vor allem im Fettgewebe ab. Sie schädigen vor allem die Leber (Leberkoma), rufen Chlorakne hervor, fördern die Entstehung von Krebs und verursachen Fehlbildungen bei Neugeborenen.
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