Lexikon der Biochemie: Exoenzyme
Exoenzyme, 1) Enzyme, die aus pro- und eukaryontischen Zellen sezerniert werden (Exoproteine). Eukaryontische Zellen (tierische und pflanzliche Zellen, Hefen und andere Pilze) scheiden im Allgemeinen Glycoproteine mit einer rel. Molmasse von mehr als 60 kDa aus. Diese Proteine enthalten meist Disulfidbrücken. Im Gegensatz dazu sind E. bakterieller Herkunft relativ klein (Mr 20-60 kDa), frei von Kohlenhydraten und besitzen keine Disulfidbrücken. Zahlreiche mikrobielle E., besonders grampositiver Bakterien, besitzen kommerzielle Bedeutung (industrielle Enzyme). Zum großen Teil handelt es sich um Hydrolasen, die sich relativ einfach aus der Kulturflüssigkeit der Mikroorganismen isolieren lassen und außerdem eine außerordentliche Stabilität besitzen. Sie bauen natürliche Polymere (z. B. Proteine, Stärke, Cellulose, Pectine) zu Bruchstücken (Monomeren) ab, die von den Mikroorganismen aufgenommen und metabolisiert werden können. Häufig werden diese E. erst dann von den Mikroorganismen sezerniert, wenn eine Limitation an assimilierbaren Nährstoffen im Kulturmedium eingetreten ist.
2) Das Präfix Exo- erhalten auch Enzyme, die ein Substrat von einem Ende her hydrolytisch abspalten (z. B. Exopeptidasen).
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