Lexikon der Biochemie: Halluzinogene
Halluzinogene, eine Gruppe von Drogen, die Veränderungen in der Stimmung und Wahrnehmung sowie im Denken und Verhalten verursachen. Zu ihnen zählen nicht die Suchtmittel, obwohl einige Anwender von H. abhängig werden. Die H. mit den stärksten Wirkungen werden Psychedelika genannt.
Die H. können in vier Gruppen eingeteilt werden: 1) Derivate von Indolalkaloiden (Tryptamin, Harmin, Ibogain, LSD, Psyilocybin), 2) Derivate von Piperidin (Belladonna, Atropin, Scopolamin, Hyoscyamin, Phencyclidin), 3) Phenylethylamine (Mescalin, Amphetamin, Adrenochrom) und 4) Cannabinole aus Cannabispflanzen.
Die meisten H. sind Sympathikomimetika und bewirken eine Erhöhung des Blutdrucks, höheren Puls, Erweiterung der Pupillen, Schwitzen, Herzklopfen und gesteigerte Sehnenreflexe. Marihuana (die getrockneten Blätter der Cannabispflanze) wirkt am schwächsten, wenn es geraucht wird, es verbleibt 2-3 Stunden im Körper, länger, wenn es gegessen wird. LSD ist das am stärksten wirkende H. dieser Gruppe. Die effektive Dosis für einen Erwachsenen beträgt 25μg. Es bleibt für 6-8 Stunden im Körper, wobei die stärksten psychologischen Wirkungen für 3-4 Stunden anhalten; danach ist der größte Teil aus dem zentralen Nervensystem verschwunden.
Die Verwendung der H. für medizinische und psychische Anwendungen sowie im nichtmedizinischen Bereich unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz.
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