Lexikon der Biochemie: Immunisierung
Immunisierung, die Erzeugung von Antikörpern, die eine Unempfindlichkeit des Körpers gegen Krankheitserreger und andere Antigene bewirken. Man unterscheidet 1) aktive Immunisierung durch Injektion von lebenden, abgeschwächten (z. B. Poliomyelitis-Impfstoff nach Sabin, Pockenimpfstoff), abgetöteten (Typhus-Impfstoff) Erregern oder deren gereinigten Fraktionen, die die wichtigen Determinanten enthalten, und 2) passive Immunisierung durch Injektion von Antiserum oder Antikörpern, die sich in einem Fremdorganismus gegen die Erreger gebildet haben und aus diesem gewonnen wurden. Während aktive I. bei wiederholter Impfung lebenslangen Schutz ermöglicht, ist die passive I. nur einige Wochen wirksam und nicht mit dem Antiserum bzw. Antikörper der gleichen Tierart wiederholbar, da die zugeführten artfremden Antikörper als Antigene wirken. Die passive I. dient daher zur kurzzeitigen Prophylaxe oder Therapie, um die Zeit bis zur eigenen Antikörperbildung zu überbrücken (z. B. Tetanus-Simultan-Immunisierung).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.