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Lexikon der Biochemie: Infrarotspektroskopie

Infrarotspektroskopie, IR-Spektroskopie, Ultrarotspektroskopie, UR-Spektroskopie, Teilgebiet der Spektroskopie, das die Wechselwirkung elektromagnetischer Strahlung aus dem infraroten Spektralbereich mit einer Probe untersucht. Wenn eine geeignete Probe eines Stoffs mit IR-Strahlung durchstrahlt wird, so wird eine Reihe von Frequenzen dieser IR-Strahlung absorbiert, der Rest wird durchgelassen. Trägt man die prozentuale Absorption A oder Durchlässigkeit der Probe in Abhängigkeit von der Wellenzahl ν oder Wellenlänge auf, so erhält man ihr IR-Spektrum (Abb.). Bei der Absorption der Strahlung ändern die Moleküle ihre Rotations- und Schwingungsenergie. Die dabei entsprechend der Gleichung ΔE=h·ν (E Energie, h Plancksche Konstante) auftretenden Rotations- und Schwingungsfrequenzen ν erlauben weitgehende Rückschlüsse auf die Struktur von Molekülen und gestatten deren qualitative und quantitative Bestimmung.
Verwendet wird die I. 1) für die Strukturaufklärung von Molekülen, 2) für die Substanzidentifizierung und 3) für die Untersuchung von Adsorbenzien und adsorbierten Molekülen. Die quantitative I. ist in den letzten Jahren von anderen Methoden (z. B. Gaschromatographie, UV-Spektroskopie) verdrängt worden. 4) Wichtig ist die I. dagegen heute für die Analyse von Wasserstoffbrückenbindungen. Spezialformen der I. sind 1) die Analyse mit polarisierter Strahlung, 2) die Bestimmung des sog. Infrarot-Dichroismus, 3) die Matrix-Isolations-Technik und 4) die Methode der abgeschwächten Totalreflexion (ATR-Technik, von engl. attenuated total reflectance).



Infrarotspektroskopie. IR-Spektrum von Polystyrol.

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