Lexikon der Biochemie: isoelektrischer Punkt
isoelektrischer Punkt, pI, pHI, IEP, bei amphoteren Elektrolyten (z. B. Aminosäuren, Peptide, Proteine) die Hydroniumionenaktivität (pH-Wert), bei der Ladungsgleichheit eintritt, d. h. die Zahl der positiv geladenen Ionen gleich der Zahl der negativ geladenen ist. Er ist abhängig von der Ionenstärke und der Art des verwendeten Puffers. Der i. P. ist spezifisch für einen bestimmten amphoteren Elektrolyten, der dort charakteristische Eigenschaften aufweist, z. B. ein Minimum der Löslichkeit und der Viskosität. Bei kolloiden Ampholyten sinkt die elektrophoretische Beweglichkeit auf Null, die Quellungsgeschwindigkeit auf ein Minimum, häufig tritt Ausflockung ein. Man kann den i. P. aus den Dissoziationskonstanten der sauren (KS) und der basischen (KB) Gruppen und dem Ionenprodukt des Wassers (KW) berechnen: pHI = 1/2(pKW + pKS – pKB).
Die elektrophoretischen Trennmethoden der Ampholyte beruhen auf den unterschiedlichen pI-Werten der einzelnen Komponenten. Die Bestimmung des pI erfolgt entweder elektrophoretisch bei verschiedenen pH-Werten oder durch Elektrofokussierung in einem Ampholine-pH-Gradienten.
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