Lexikon der Biochemie: King-Altman-Verfahren
King-Altman-Verfahren, Verfahren zur Herleitung von Geschwindigkeitsgleichungen nach einfachen Regeln. Diese Regeln ergeben sich bei Verwendung der Determinantentheorie zur Auflösung inhomogener linearer Gleichungssysteme. Man zeichnet zunächst alle möglichen geometrischen Figuren des Enzymgraphen auf, die die verschiedenen Enzymformen (Enzymspezies) ineinander überführen. Hierbei ist die Zahl der Linien (Kanten) um 1 kleiner als die Zahl der Enzymformen. Kreise und Zyklen sind verboten und werden eliminiert. Die Kanten werden mit den zugehörigen Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten bzw. mit Produkten von Geschwindigkeitskonstanten und Konzentrationsvariablen des betreffenden Reaktionsschrittes (z.B. E
ES) versehen (Kantenbewertung). Nach den King-Altman-Regeln gilt dann die folgende Verteilungsgleichung: Enzymform/Et = Summe der Produkte der Kantenbewertungen aller Wege, die zu dieser Enzymform führen, dividiert durch Σ. Dabei ist Et die totale Enzymkonzentration, Σ die Summe der Zähler aller Verteilungsgleichungen des Enzymgraphen. Die Geschwindigkeitsgleichung ergibt sich aus der Multiplikation der produktproduzierenden Enzymform, etwa EP, mit der zugehörigen katalytischen Konstante: v = kcatEP. Hierbei sind kcatdie katalytische Konstante und EP das Enzymprodukt. Im Falle mehrerer produktproduzierender Enzymformen werden die Teilgeschwindigkeiten addiert.
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