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Lexikon der Biochemie: Kleeblattmodell

Kleeblattmodell, das aufgrund der Sequenzanalyse von transfer-RNA postulierte Sekundärstrukturmodell. Die Primärsequenzen der über 100 bislang untersuchten tRNA-Moleküle können intramolekulare Basenpaarungen ausbilden, die zu einer kleeblattförmigen Faltung der Moleküle führen.

Das K. besteht aus drei Hauptschleifen und vier Stammabschnitten (Abb.). 1) Die Anticodonschleife enthält das Anticodon, eine Sequenz aus drei Nucleotiden, die für die entsprechende Aminosäure spezifisch ist. Am 5'-Ende des Anticodons befindet sich stets ein Uracilrest und am 3'-Ende ein Purin oder -derivat. Bei Pflanzen besteht dieses Purinderivat oft aus N6-(χ,χ)-Adenin, auch Triacanthin genannt. 2) Die Dihydrouracil-(DiHU-)Schleife enthält immer Dihydrouracil. 3) Die Thymin-Pseudouracil-(TΨC-)Schleife, für die die Sequenz 5'-GTΨC-3' charakteristisch ist, ist offenbar an der Bindung der Aminoacyl-tRNA an das 50S-Ribosom beteiligt. Manche tRNA-Moleküle enthalten eine weitere Schleife, in deren Stiel Nucleotide durch Basenpaarungen verbunden sind.



Kleeblattmodell. Kleeblattmodell einer (Serin-spezifischen) tRNA aus Hefe. A = Adenin, C = Cytosin, G = Guanin, I = Inosin, U = Uracil, T = Thymin, Ψ = Pseudouracil.

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