Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: Laminin

Laminin, in der Basallamina enthaltenes Glycoprotein der extrazellulären Matrix. Es besteht aus einem großen Komplex (Mr 850-1.000 kDa) aus drei langen asymmetrisch-kreuzförmig angeordneten Peptidketten (A, B1 und B2), die durch Disulfidbrücken vernetzt sind (Abb.). Die Polypeptidketten enthalten mehr als 1.500 Aminosäurebausteine. Es sind jeweils drei Typen der A- und B1-Ketten und zwei unterschiedliche Formen von B2-Ketten bekannt, so dass wenigstens 18 verschiedene Isoformen des L. vorkommen können, von denen sieben bereits nachgewiesen werden konnten. Sehr gut charakterisiert wurde das L.-1 (Mr 900 kDa) aus dem Engelbrecht-Holm-Swarm-Tumor der Maus. Da jede Isoform eine charakteristische Gewebeverteilung zeigt, erklärt sich der chemisch unterschiedliche Aufbau der Basalmembranen. L. besitzt mehrere, funktionell unterschiedliche Domänen, wobei eine an das Kollagen des Typs IV, eine andere an Heparansulfat sowie zwei oder auch mehrere an L.-Rezeptorproteine auf der Zelloberfläche binden. L. gehört zu den ersten Proteinen der extrazellulären Matrix, die während der Embryonalentwicklung gebildet werden. In dieser frühen Phase fehlt in den Basalmembranen das Kollagen vom Typ IV nahezu vollständig, so dass diese vorwiegend aus einem Geflecht aus L. bestehen. Nach einem gegenwärtig postulierten Modell entsteht die Basalmembran durch spezifische Interaktionen zwischen den drei Proteinen L., Kollagen des Typs IV sowie Entactin und dem Proteoglycan Perlecan. Entactin besitzt eine hantelähnliche Struktur und bindet sowohl an das L. als auch an das Kollagen des Typs IV, wodurch eine zusätzliche Brückenbildung in der Basalmembran resultiert. [J. Engel et al. J. Mol. Biol. 150 (1981) 97-120; K. Tryggvason Curr. Opin. Cell. Biol. 5 (1993) 877-882; G.R. Martin u. R. Timpl. Annu. Rev. Cell. Biol. 3 (1987) 57-85; A. Utani et al. J. Biol. Chem. 270 (1995) 3.292-3.298; M. Nomizu et al. J. Biol. Chem. 270 (1995) 20.583-20.590; A.R.E. Shaw et al. J. Biol. Chem. 270 (1995) 24.496-24.099]



Laminin. Schematisches Modell der Lamininstruktur.

  • Die Autoren

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.