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Lexikon der Biochemie: Ligninasen

Ligninasen, ein Komplex von Enzymen, die den Abbau von Lignin bewirken. L. werden im wachstumsentkoppelten Sekundärmetabolismus von Weißfäulepilzen, besonders Phanerochaete chrysosporium, oft parallel mit geringen Mengen von Cellulasen gebildet. L wurden auch in den Actinomyceten Streptomyces viridosporus sowie in einigen anderen Mikroorganismen nachgewiesen und daraus isoliert. P. chrysosporium bildet zwei extrazelluläre Hämperoxidasen (Mr 42-46kDa) mit Protoporphyrin IX als prosthetischer Gruppe, von denen eine neben H2O2 zusätzlich Mn2+ benötigt. Die beiden Peroxidasen sind offenbar in der Lage, nahezu alle Bindungen im Ligninmolekül zu spalten. Das für den Ligninabbau erforderliche H2O2 wird wahrscheinlich durch verschiedene Oxidasen bereitgestellt.

Der natürliche Ligninabbau ist das Ergebnis des Zusammenwirkens verschiedener Bakterien und Weißfäulepilze. Biotechnologisch wird der Ligninabbau mit Hilfe von L. zur Gewinnung von Ethanol, Einzellerprotein u.a. aus natürlichen Cellulose-haltigen Verbindungen (nachwachsende Rohstoffe) genutzt.

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