Lexikon der Biochemie: Neurokinine
Neurokinine, zu den Tachykinen gehörende Neuropeptide. Neurokinin A oder α, His1-Lys-Thr-Asp-Ser5-Phe-Val-Gly-Leu-Met10-NH2, leitet sich wie Substanz P vom Polyprotein-Vorläufer β-Prä-Pro-Tachykinin ab. Neurokinin A gehört zu den Kassinin-ähnlichen Tachykininen. Der gleiche Vorläufer ist auch die Quelle für das Neuropeptid K, eine N-terminal verlängerte Form von Neurokinin A. Auch Neurokinin B oder β, H-Asp1-Met-His-Asp-Phe5-Phe-Val-Gly-Leu-Met10-NH2, zählt zur Gruppe der Kassinin-ähnlichen Tachykinine. Es wird von einem anderen Gen codiert und kann daher im Vergleich zum Neurokinin A in ganz verschiedenen Zellen exprimiert werden. Von den vier Säuger-Tachykininen wurden für drei (Substanz P, Neurokinin A und Neurokinin B) eigene Rezeptoren gefunden: für Neurokinin A der E-Typ-, für Neurokinin B der K-Typ- und für Substanz P der P-Typ-Rezeptor. Die N. wirken ebenso wie Substanz P als Neurotransmitter. Die drei Säuger-Tachykinine zeigen ein breites Spektrum biologischer Wirkungen, die über ihre eigenen Rezeptoren vermittelt werden. Offenbar benutzen die Säuger für ihre neuralen Kommunikationssysteme die unterschiedlichen physiologischen Funktionen dieser drei Tachykinine.
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