Neuromedine, eine Gruppe von Neuropeptiden mit Wirkung auf die glatte Muskulatur. Neuromedin B, NMB, H-Gly¹-Asn-Leu-Trp-Ala⁵-Thr-Gly-His-Phe-Met¹⁰-NH₂, zeigt potente kontraktile Aktivität am Rattenuterus und Meerschweinchenileum ähnlich dem Bombesin, aber unterschiedlich zum Tachykinin, so dass NMB und die N-terminal verlängerten NMB-30 und NMB-32 sowie das NMC zu den Bombesin-ähnlichen Neuropeptiden gezählt werden. Neuromedin C, NMC, H-Gly¹-Asn-His-Trp-Ala⁵-Val-Gly-His-Leu-Met¹⁰-NH₂, ist identisch mit der C-terminalen Sequenz 18-27 des Gastrin-freisetzenden Peptids und unterscheidet sich nur durch einen Aminosäurebaustein vom C-terminalen 10-ASPeptid Bombesin. Es zeigt typische Bombesin-ähnliche Aktivitäten am Rattenuterus und Meerschweinchenileum. NMC wird entweder aus dem Gastrin-freisetzenden Peptid oder aus dem Vorläufer in neuralen Geweben freigesetzt. Aus der Verteilung im Rattenhirn, im Rückenmark und der Hypophyse lässt sich schließen, dass NMB und NMC unterschiedliche physiologische Funktionen erfüllen und dass ihre Biosynthese über individuell regulierte Systeme verläuft. Neuromedin N, NMN, H-Lys¹-Ile-Pro-Tyr-Ile⁵-Leu-OH, zeigt sowohl in der Sequenz als auch in der biologischen Aktivität Ähnlichkeiten zum Neurotensin. NMN bewirkt Kontraktion des Meerschweinchenileums und Blutdrucksenkung, die etwa 15% bzw. 13% der durch Neurotensin vermittelten Effekte entsprechen. Die biologischen Effekte des NMN werden über eigene spezifische Rezeptoren vermittelt. Neuromedin U-8, NMU-8, H-Tyr¹-Phe-Leu-Phe-Arg⁵-Pro-Arg-Asn-NH₂, und NMU-25, H-Phe¹-Lys-Val-Asp-Glu⁵-Glu-Phe-Gln-Gly-Pro¹⁰-Ile-Val-Ser-Gln-Asn¹⁵-Arg-Arg-Tyr-Phe-Leu²⁰-Phe-Arg-Pro-Arg-Asn²⁵-NH₂ sind Peptide mit uteruskontrahierender Wirkung (U leitet sich von Uterus ab), wobei NMU-25 eine dreifach höhere Wirkung am glatten Muskel des Uterus zeigt sowie eine blutdrucksteigernde Wirkung mit ähnlicher Wirkungsabstufung. NMU-ähnliche Immunreaktivität ist weit verbreitet. Für die Aktivität ist das C-terminale 7-ASPeptidamid essenziell.