Lexikon der Biochemie: Opsonierung
Opsonierung, die Fähigkeit des Serums, einen Immunkomplex leichter phagocytierbar zu machen. Die O. ist eine Eigenschaft des Komplementsystems. Obwohl Immunkomplexe generell Gegenstand der Phagocytose sind, wird durch die O. die Geschwindigkeit stark erhöht. Die Komponente C3b (aktiviertes C3 des Komplementsystems) besitzt eine labile Bindungsstelle, die eine feste Bindung an Antigen-Antikörper-Komplexe erlaubt (opsonische Adhärenz). Andere stabile Bindungsstellen auf C3b ermöglichen es diesem opsonierten Immunkomplex, sich an polymorphonukleäre Leucocyten, Monocyten und Makrophagen zu binden (Immunadhärenz). Diese Bindung hat eine verstärkte Phagocytose zur Folge. Die Phagocytose kann durch Stoffwechselinhibitoren gestört werden, während die Immun- und opsonische Adhärenz (die auf der physikalisch-chemischen Wechselwirkung zwischen Rezeptor und Bindungsstelle beruhen) nicht beeinträchtigt werden. Zusätzlich zu seiner Rolle bei der Opsonierung von Immunkomplexen bindet C3b an verschiedene Strukturen, wie z.B. fremde Erythrocyten und Bakterienzellen und macht sie durch Immunadhärenz an Phagocyten leichter phagocytierbar.
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