Lexikon der Biochemie: Parasitismus
Parasitismus, Schmarotzertum, Wechselwirkung zweier Organismenarten in einem Parasit-Wirt-System. Parasit und Wirt haben im Allgemeinen direkten Körperkontakt, der Parasit entzieht dem Wirt Nahrung, schädigt ihn dadurch, tötet ihn aber nicht. Die Schädigung des Wirtes ist oft cytologisch definierbar; insbesondere im Falle intrazellulären Parasitismus: Biomembranen ändern ihre Permeabilität, im Cytoplasma wird raues durch glattes endoplasmatisches Reticulum ersetzt, Cristae von Mitochondrien gehen verloren, der Zellzyklus wird verlangsamt oder beschleunigt, Zellkerne werden pyknotisch, oder die ganze Zelle verändert sich lytisch oder degenerativ. Führt die Parasitose zum Tod des Wirts, so entzieht sich damit der Parasit die eigene Lebensgrundlage. Daher wird angenommen, dass der Wirt nur in nicht eingespielten Parasit-Wirt-Systemen getötet wird.
Der Wirtsorganismus hat zahlreiche Möglichkeiten, den Parasiten auch nach dessen Eindringen noch abzuwehren, unspezifisch z.B. durch Phagocyten, Lysozyme, antibakterielle Proteine, zelluläre und humorale Einkapselung, spezifisch (bei Wirbeltieren) durch Immunglobuline und spezifische Immunzellen.
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