Lexikon der Biochemie: Phytanyletherlipide
Phytanyletherlipide, Membranlipide von Archaebakterien, einer primitiven Bakterienfamilie, deren Mitglieder eine Reihe von rauen ökologischen Nischen (z.B. niedriger pH-Wert, hohe Salzkonzentration, hohe Temperatur) besetzen. In struktureller Hinsicht haben sie mit den Plasmalogenen Ähnlichkeit (Abb.; Glycolipide, Abb. 2), jedoch stammen die Reste, die Etherbindungen zu den sn-1- und sn-2-Kohlenstoffatomen bilden, formell von Phytanol ab, das sich aus vier gesättigten Isopreneinheiten zusammensetzt, die in einer Kopf-Schwanz-Anordnung verknüpft sind. In einigen Molekülen sind die zwei Phytanolreste miteinander über Isoprenbindungen verknüpft, während sie in anderen Molekülen über eine Kopf-Kopf-Isoprenbindung an ein äquivalentes Molekül in der anderen Monoschicht der Membranlipiddoppelschicht gebunden sind. Es wird vermutet, dass solche die Doppelschicht durchspannenden Moleküle dazu dienen, die Membran zu verstärken und ihr dadurch unter den angewandten Testbedingungen eine größere Stabilität zu verleihen.
Phytanyletherlipide. Struktur der Phytanyletherlipide von Archaebakterien. Manchmal sind die Enden der Phytanylreste eines einzelnen Moleküls miteinander verknüpft oder mit denen eines äquivalenten Moleküls in der anderen Monoschicht der Lipiddoppelschicht der Biomembran.
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