Lexikon der Biochemie: Polymyxine
Polymyxine, Fettsäure-enthaltende zyklische Peptide, die von Bacillus polymyxa produziert werden und antibiotische Wirkung gegenüber gramnegativen Bakterien aufweisen. P. sind zyklisch verzweigte Heptapeptide mit einem L-α,γ-Diamino-buttersäure-Rest (Dab) in der Verzweigungsposition, der über die γ-Aminofunktion mit der Carboxylgruppe eines Threoninrestes die Ringstruktur ausbildet und an dessen α-Aminofunktion eine Tetrapeptidsequenz gebunden ist. Die terminale Aminogruppe trägt einen verzweigten Fettsäurerest, der entweder die (+)-6-Methyl-octansäure, (MOA, Isopelargonsäure) oder 6-Methyl-heptansäure (Isooctansäure, IOA) sein kann. Die bakterizide Wirkung beruht auf einer Schädigung der Cytoplasmamembran durch Erhöhung der Permeabilität und damit verbundener Aufhebung der osmotischen Barriere. Als membrandesorientierende Verbindungen wirken neben den P. auch die strukturell ähnlichen Octapeptine, Colistine und Circuline. Die Colistine A und B werden auch P. E1 bzw. P. E2 genannt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.