Lexikon der Biochemie: Polysaccharidschwefelsäureester
Polysaccharidschwefelsäureester, Polysaccharidsulfate, Sulfatester von Polysacchariden, deren Bildung durch Sulfokinasen erfolgt. Vermutlich bestehen zwei verschiedene Bildungswege: 1) die ausgebildete Polysaccharidkette wird durch Phosphoadenosinphosphosulfat (PAPS) sulfatiert; 2) die P. werden aus Zuckersulfaten durch Polymerisation aufgebaut.
P. werden vor allem durch Algen produziert, bei denen sie Zellwandbestandteile sind. Sie geben dem Thallus, dem Vegetationskörper der Lagerpflanzen (Thallophyta), Halt und schützen ihn vor Austrocknung, was besonders in der Ebbe-Flut-Zone von Meeren und bei terrestrischer Lebensweise wichtig ist. Die P. von Meeresalgen bieten eine große strukturelle Vielfalt. P. sind Bestandteile von Carrageenschleim (Carrageenane) und Agar-Agar. Weitere Beispiele sind die Chondroitinsulfate und Heparin.
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