Lexikon der Biochemie: Protein-Energie-Mangelernährung
Protein-Energie-Mangelernährung, PEM, Protein-Kalorie-Mangelsyndrom, PCM (engl. protein-calorie malnutrition), ein Spektrum an Ernährungsmangelzuständen, die charakteristischerweise bei Kindern unter fünf Jahren vorkommen, wenngleich kein Alter dagegen gefeit ist. Marasmus und Kwashiorkor werden als die beiden Extreme dieses Spektrums betrachtet. Das charakteristische klinische Erscheinungsbild von Kwashiorkor wird der Aflatoxinvergiftung zugeschrieben. Es wurden drei Zwischenformen von PEM definiert: marasmusartiger Kwashiorkor, nahrungsbedingter Zwergwuchs und "untergewichtige Kinder". PEM wird oft durch Vitamin- und Mineralienmangel sowie durch Infektionen erschwert.
Eine verringerte Proteinaufnahme führt zu erhöhten Spiegeln an aminosäureaktivierenden Enzymen und verminderter Harnstoffsynthese, der normale Aminosäure- und Proteinstoffwechsel wird jedoch rasch wiederhergestellt, wenn adäquates Nahrungsprotein zur Verfügung steht (außer bei Kwashiorkor, wo eine Aflatoxinvergiftung einen Leberschaden hervorruft). Unmittelbar nach Erhalt einer ausgewogenen Nahrung erfolgt eine rasche Erholung. Während der Erholung kann der Energiebedarf ungefähr 40 % höher als normal liegen, bis das für das entsprechende Alter korrekte Körpergewicht erreicht ist.
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