Lexikon der Biochemie: Pseudo-Isoenzyme
Pseudo-Isoenzyme, multiple Formen eines Enzyms, die die gleiche Reaktion katalysieren und dieselben Eigenschaften wie Isoenzyme haben, jedoch keine genetisch festgelegten Unterschiede in der Primärstruktur aufweisen. Ihre Multiplizität kommt durch enzymatische oder nichtenzymatische Modifizierung ein und derselben Primärsequenz sowohl in vivo wie in vitro (während der Isolierung) zustande. Bekannte Beispiele für in vivo gebildete P. oder multiple Enzymformen sind die aus ihrem jeweiligen Zymogen gebildeten verschiedenen Chymotrypsine, Trypsine, Pepsine und die Carboxypeptidase sowie die aus der gleichen Untereinheit aufgebauten oligomeren Enzyme unterschiedlichen Aggregationsgrades, z.B. Glutamat-Dehydrogenase. In vitro gebildete P. sind die vier α-Amylase-, die zwei Hefephosphofructokinase-, die bis zu 13 Herzmuskel-Lipoyl-Dehydrogenase- und die zahlreichen Phosphoglucose-Isomeraseformen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.