Lexikon der Biochemie: Replikon
Replikon, von Jacob und Brenner vorgeschlagener Begriff der Replikationseinheit. Bei Prokaryonten oder Viren sind es komplette zirkuläre oder lineare DNA- bzw. Virus-RNA-Moleküle, die jeweils einem Chromosom entsprechen. Enthält eine Zelle mehrere R., werden sie unabhängig voneinander repliziert. R. unterliegen einer positiven Kontrolle, d.h. sie enthalten ein Gen für die Bildung eines Initiatormoleküls, das die Replikation durch Wechselwirkung mit einem Replikator (dem Startpunkt auf der DNA) initiiert.
R. sind die Chromosomen, Episome bzw. Plasmide der Bakterien, Viren sowie die DNA-Moleküle der Chloroplasten und Mitochondrien. Die Chromosomen der eukaryontischen Zellen bestehen aus einer größeren Anzahl hintereinanderliegender Replikons, d.h. ein DNA-Molekül hat jeweils mehrere Replikationsstartpunkte.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.