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Lexikon der Biochemie: Thrombomodulin

Thrombomodulin, TM, ein als hochaffiner Thrombinrezeptor der Endothelzellmembran wirkendes Proteoglycan. Als Proteincofaktor modifiziert TM, möglicherweise über einen allosterischen Mechanismus, die Substratspezifität von Thrombin. Der Thrombin-TM-Komplex aktiviert Protein C und initiiert dadurch die Antikoagulationskaskade, wodurch Endothelzellen vor Bildung von Thromben geschützt werden. TM besteht aus einer N-terminalen Domäne (226 AS) mit einem hohen Homologiegrad zur C-Typ-Lektin-Familie, sechs EGF-ähnlichen Domänen mit insgesamt 236 Aminosäureresten, einer Ser/Thr-reichen Domäne (34 AS), einer Transmembrandomäne (23 AS) sowie einem kurzen cytoplasmatischen Schwanz mit 38 Aminosäureresten. Jede EGF-ähnliche Domäne enthält sechs Cysteinreste, die drei Disulfidbrücken ausbilden. Drei N-Glycosylierungsorte befinden sich in der Lektindomäne und je einer in den EGF-ähnlichen Domänen 4 und 5. Die Ser/Thr-reiche Domäne enthält schließlich fünf O-verknüpfte Oligosaccharide und einige TM-Moleküle enthalten eine O-gebundene Chondroitinsulfat-Kette mit etwa 25 Disaccharideinheiten, die am Ser-474 gebunden ist. Die Cofaktoraktivität des TM ist eng mit den EGF-ähnlichen Domänen 4-6 sowie mit dem Ser/Thr-reichen Spacer zwischen der EGF-ähnlichen Domäne 6 und der Transmembrandomäne verknüpft. Eine normale Thrombinbindung erfordert die EGF-ähnlichen Domänen 5 und 6. Die Funktionen der Lektindomänen sowie der EGF-ähnlichen Domänen 1-3 sind noch unklar. [C.T. Esmon u. W.G. Owen Proc. Natl. Acad. Sci. USA78 (1981) 2.249; C.T. Esmon FASEB J. 9 (1995) 946; J.E. Sadler Throm. Haemo. 78 (1997) 392]

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