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Lexikon der Biochemie: transformierende Wachstumsfaktoren

transformierende Wachstumsfaktoren, TGF (engl. transforming growth factor), TCGF (engl. transformed cell growth factor), zu den Cytokinen zählende Proteinmediatoren mit regulatorischer Bedeutung für das Zellwachstum und viele Funktionen der meisten Wirbeltierzellen.

TGF-α, TGF-1, ein vor allem von transformierten Zellen gebildetes, in Urin und Plasma nachweisbares Polypeptid (Mr 5,6kDa) mit Sequenzhomologie zum Epidermis-Wachstumsfaktor (EGF). TGF-α fördert die Angiogenese (vor allem in Tumoren), wirkt mitogen auf Endothelzellen, Epidermiszellen, Keratinocyten und Tumorzellen, fördert die Knochenneubildung und hat Anteil an der Regeneration von Lebergewebe. TGF-α vermittelt den biologischen Effekt über den EGF-Rezeptor. In großen Mengen findet sich TGF-α in der Haut von Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis).

TGF-β wird als großes Vorläufermolekül synthetisiert, als inaktiver Komplex aus der Zelle geschleust und danach durch limitierte Proteolyse in die aktive Form überführt, die aus zwei über Disulfidbrücken verbundenen Polypeptidketten besteht. Die fünf verschiedenen TGF-β-Formen (TGF-β1 bis -β5) besitzen strukturelle und funktionelle Homologie mit unterschiedlichem Einfluss auf Zellfunktionen, aber keine Ähnlichkeit mit TGF-α. Je nach Zelltyp kann der multifunktionell wirkende Faktor das Wachstum hemmen, Zellen chemotaktisch anlocken, oder die Synthese von Komponenten der extrazellulären Matrix sowie die Knochenbildung stimulieren. TGF-β hemmt die Proliferation von T- und B-Zellen, die Differenzierung von B-Zellen zu Plasmazellen und die Wirkung verschiedener Cytokine. Es wirkt auch entzündungshemmend. Gemeinsam mit anderen Cytokinen fördert TGF-β die Proliferation von Fibroblasten und Endothelzellen. TGF-β bildet mit strukturell verwandten, extrazellulären Signalproteinen die TGF-β-Großfamilie, wozu die Aktivine und Knochen-Morphogenese-Proteine gezählt werden. Durch Sequenzierung der cDNA-Klone einiger Rezeptoren von Mitgliedern dieser Familie konnte nachgewiesen werden, dass diese die Membran einmal durchspannenden Rezeptoren an der cytosolischen Seite der Plasmamembran eine Serin/Threonin-Kinase-Domäne enthalten. Es handelte sich hierbei um die ersten beschriebenen Rezeptor-Serin/Threonin-Kinasen.

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