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Lexikon der Biochemie: Tropan-Alkaloide

Tropan-Alkaloide, Tropa-Alkaloide, Esteralkaloide, bei denen die vom Tropan abgeleiteten bizyklischen Aminoalkohole Tropin, Ψ-Tropin und Ecgonin mit verschiedenen organischen Säuren verestert sind. Nach ihrem Vorkommen unterscheidet man 1) Solanaceen-Alkaloide (Belladonna- oder Datura-Alkaloide) die sich vom Tropin ableiten. Wichtige Verbindungen sind Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin. 2) Coca-Alkaloide, die sich vom Ecgonin bzw. Ψ-Tropin ableiten. Wichtige Verbindungen sind Cocain und Tropacocain. Die Solanaceen-Alkaloide werden auch als Alkaloide des Tropin-Typs und die Coca-Alkaloide als die des Ecgonin-Typs bezeichnet.

In der Volksmedizin wurden die vielseitigen Wirkungen der T. seit Jahrhunderten genutzt. Bei vielen Völkern dienen Auszüge aus Solanaceen noch heute zur Vorbereitung kultischer Handlungen. Die T. sind starke Gifte. Eine Atropinvergiftung ist charakterisiert durch Weitung der Pupillen, Mundtrockenheit, Delirium und Doppeltsehen. Höhere Dosen führen zu Lähmungserscheinungen (aufgrund der Wirkung der Droge auf unwillkürliche Muskeln) und schließlich zum Tod. In der modernen Heilkunde sind die Drogen wegen des schwankenden Gehalts an T. weitgehend durch Reinalkaloide verdrängt worden. Die größte Bedeutung kommt dem Atropin zu, das eine starke parasympathikolytische und mydriatische (pupillenerweiternde) Wirkung hat. Deshalb wurden die Belladonna-Alkaloide früher gelegentlich als mydriatische Alkaloide bezeichnet.

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