Lexikon der Biochemie: Untereinheit
Untereinheit, 1) engl. subunit, SU, in der Proteinchemie die kleinste Protein- oder Polypeptidketteneinheit, die von einem oligomeren Protein ohne Trennung kovalenter Bindungen separiert werden kann. Nach ihrer Größe und Zusammensetzung unterscheidet man zwischen identischen und nichtidentischen U. Letztere lassen sich bei allosterischen Enzymen, z.B. Aspartat-Transcarbamylase, in regulatorische und katalytische U. weiter unterteilen. Gelegentlich wird die mit einem intakten aktiven Zentrum ausgestattete U. als Monomer und die kleinste, identische Untergruppen ergebende Zusammenfassung an U. eines Oligomers als Protomer bezeichnet. Die α- und β-U. des Hämoglobins bilden nach dieser Definition αβ-Protomere. So ergibt sich die Reihenfolge: U.-Monomer-Protomer-Oligomer (quartäres Protein). Nach dieser Definition zählen die durch kovalente Bindungen (Disulfidbrücken) zusammengehaltenen Polypeptidketten des Insulins, Chymotrypsins, Fibrinogens und der Immunglobuline nicht zu den U. und die genannten Mehrkettenproteine nicht zu den Proteinen mit Quartärstruktur (Proteine).
2) bei den proteinsynthetisierenden Ribosomen der Zelle, deren zwei ungleich große Subpartikel, die nach ihrer Desaggregation bei Prokaryonten mit einer Sedimentationskonstante von 30 S (kleine U.) bzw. 50 S (große U.), bei den Eukaryonten mit 40 S bzw. 60 S sedimentieren.
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