Lexikon der Biochemie: Valinomycin
Valinomycin, cyclo-(D-Val-Lac-Val-D-Hyv-)3, ein ringförmiges 12AS-Depsipeptid mit ionenselektiver antibiotischer Wirkung aus Streptomyces fulvissimus. V. ist aktiv gegen den Tuberkuloseerreger (Mycobacterium tuberculosis). Das nach seinem hohen Valingehalt bezeichnete V. enthält als nichtproteinogene Bausteine L-Milchsäure (Lac) und D-α-Hydroxy-isovaleriansäure (D-Hyv). Durch die hydrophoben Seitenkettenreste hat der K+-V.-Komplex gute Löslichkeitseigenschaften in der unpolaren Kohlenwasserstoffschicht der Membran und vermittelt auf diese Weise den K+-Ionentransport durch biologische und künstliche Membranen. V. ist der klassische Vertreter eines Ionophors und das erste Peptidantibiotikum, dessen Raumstruktur exakt aufgeklärt wurde.
Copyright 1999 Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.