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Lexikon der Biochemie: Vanadin

Vanadin, früher Vanadium, V, ein Spurenelement, das für das normale Wachstum von Tieren benötigt wird. Die meisten Untersuchungen wurden mit Ratten und Hühnern durchgeführt. Eine zuverlässige Abschätzung des menschlichen V-Bedarfs liegt nicht vor, meist wird ein Zahlenwert von 100 ng V/g Körpergewicht genannt. Die Aufnahme des V erfolgt im fünfwertigen Zustand. In der Zelle erfolgt die Reduktion von V5+ zu V3+. Ein V-Mangel verursacht einen erhöhten Plasmacholesterin- und Triacylglycerin-Spiegel. V stimuliert die Oxidation von Phospholipiden und unterdrückt die Synthese des Cholesterins durch Hemmung der Squalen-Synthase (ein mikrosomales Leberenzymsystem). Außerdem stimuliert V die Acetoacetyl-CoA-Deacylase in Lebermitochondrien. V wird auch eine Rolle im Knochenstoffwechsel und bei der Knochenbildung zugeschrieben. V-Mangel führt zu anormalem Knochenwachstum. Injiziertes radioaktives V wird in hohem Maß in Bereichen aktiver Mineralisierung im Zahnbein und im Knochen inkorporiert. V wird für ein optimales Wachstum bestimmter Grünalgen benötigt. Es hemmt das Wachstum von Mycobacterium tuberculosis. Die Fixierung des Luftstickstoffs durch Azotobacter (Stickstofffixierung) wird durch V gesteigert. Einige Aszidien zeigen eine bemerkenswerte Fähigkeit, V aus dem umgebenden Meerwasser zu konzentrieren (Schwermetalle).

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