Lexikon der Biochemie: Wobblehypothese
Wobblehypothese, Begründung Cricks (1966) zur Degeneriertheit des genetischen Codes durch die Codon-Anticodon-Basenpaarung. Wie aus dem Code-Alphabet (genetischer Code, Tab.) hervorgeht, wird nahezu jede Aminosäure bereits durch die 1. und 2. Base eines Codons determiniert, bedingt durch strikte komplementäre Basenpaarung mit der 3. und 2. Base des Anticodons der entsprechenden tRNA. Nicht eindeutig festgelegt ist die 3'-Codon-Base, die Wobblebase. Sie kann mit der 5'-Anticodon-Base H-Brücken ausbilden, die weniger strikt der Basenpaarungsregel folgen. Auffällig ist auch das gehäufte Auftreten des Purins Inosin in der 5'-Position des Anticodons (Tab.). Eine Erklärung ist darin zu suchen, dass als Wobblebasen Pyrimidine vorherrschen, die wie Inosin lediglich zwei H-Brücken auszubilden vermögen.
Wobblehypothese. Tab. Vergleich der Anticodons einiger Aminosäure-spezifischen tRNA-Arten mit den entsprechenden Codons.
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Ala | CGI | GC – U, C, A | |
Ser | AGI | UC – U, C, A | |
Phe | AAGMe | UU – U, C | |
Val | CAI | GU – U, C, A | |
Tyr | AΨG | UA – U, C | |
Met | UAC | AU – G |
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