Kompaktlexikon der Biologie: Adaptation
Adaptation, Anpassung, 1) allgemeine Bez. für die Anpassung von Organismen an die jeweiligen Umweltbedingungen. Teilweise werden auch die Begriffe Adaption und Akklimatisierung als Synonyme verwendet, wobei Adaption die Anpassung an einen einzelnen Faktor bedeutet und Akklimatisierung die Anpasssung an mehrere saisonale oder klimatische Umweltfaktoren.
2) Evolution: ein Evolutionprozess, bei dem sich Organismen in Abhängigkeit von ihrer genetischen Ausstattung an ihre Umweltgegebenheiten anpassen. Die Angepasstheit ist damit ein Ergebnis der Adaptation. Der deutsche Begriff Anpassung ist verwirrend, da er sowohl für den Evolutionsprozess als auch für das Ergebnis, nämlich die Angepasstheit, benutzt wird.
3) Individuelle Anpassung an Veränderungen in der Form oder im Verhalten eines Organismus während seines Lebens, z.B. der Erwerb von Kältetoleranz durch vorausgegangene niedrige Temperaturen.
4) Sinnesphysiologie: Änderungen der Erregbarkeit eines Sinnesorgans infolge stetiger Stimulierung, wobei der Zustand des reagierenden Systems nur vorübergehend verändert wird. Beispiele sind die Anpassungen von Rezeptoren an konstante Reizintensität und Reizdauer, bei denen das anfänglich hohe Rezeptorpotenzial in Abhängigkeit von den Rezeptoreigenschaften auf ein niedrigeres Niveau eingestellt wird ( vgl. Abb. ).
Adaptation:Sinnesphysiologie: Adaptation einer Geruchsempfindung. Die obere Abb. zeigt die Reizamplitude (Schwefelwasserstoffkonzentration von 6,5x10-6 Volumenanteilen), die untere die Empfindungsintensität, angegeben in willkürlichen Einheiten, ermittelt aus den Schätzungen von vier Personen in je 10 Versuchen
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