Kompaktlexikon der Biologie: Adhäsionsmoleküle
Adhäsionsmoleküle, Adhesine, in den Plasmamembranen von Eukaryoten enthaltene Glykoproteine, die als Bindeproteine die Verbindungen zwischen Zellen und der extrazellulären Matrix sowie dem Cytoskelett bewerkstelligen. Auf diese Weise sind sie an der Adhäsion zwischen Zellen (Adhering Junction) und an der Ausbildung von Zell-Zell-Verbindungen beteiligt. Den A. kommt bei einer Reihe von Prozessen eine wichtige Bedeutung zu. So spielen die Cadherine eine entscheidende Rolle bei morphogenetischen Prozessen der Embryogenese. Ihre verminderte Expression oder Mutationen bestimmter Cadherine stehen in direktem Zusammenhang mit der Metastasenbildung bestimmter menschlicher Tumoren (Krebs). Im Gegensatz dazu sind die Integrine an der Kontrolle der Morphogenese, Proliferation, Differenzierung und bei Wanderungsbewegungen von Zellen beteiligt. Ihre cytoplasmatischen Bereiche können mit Komponenten intrazellulärer Signalketten interagieren, sodass die Bindung an Matrixkomponenten durch die Zellen wahrgenommen werden. Dies erklärt auch, warum Säugerzellen in vitro immer auf einer dünnen Schicht von extrazellulärer Matrix kultiviert werden müssen.
Zu den bakteriellen A. zählen neben Glykoproteinen auch Proteine und Lipoproteine, die beim Ablauf von Infektionen die Anheftung der Erreger an die Wirtszellen vermitteln.
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