Kompaktlexikon der Biologie: Adiuretin
Adiuretin, antidiuretisches Hormon, Abk. ADH, Vasopressin, ein zyklisches, aus neun Aminosäuren bestehendes Peptidhormon ( vgl. Abb. ), das im Hypothalamus gebildet wird und im Hypophysenhinterlappen (Hypophyse) wie in einem Neurohämalorgan in Sekretgranula gespeichert und bei Erregung der neusekretorischen Zellen direkt in den Körperkreislauf freigesetzt wird. Ausgelöst wird die Ausschüttung von A. durch die Erregung von Osmorezeptoren, die z.T. identisch mit den Neuronen des Hypothalamus, z.T. in der Leber lokalisiert sind. A. bewirkt durch Erhöhung des Spannungszustandes der glatten Muskulatur eine anhaltende Blutdrucksteigerung, regt die Dünndarmmuskulatur an und erhöht die Wasserresorption in der Niere, was zu einer Harnkonzentrierung führt. Bei Unterproduktion von A. werden sehr große Mengen sehr dünnen Harns ausgeschieden (Diabetes insipidus), eine Erkrankung, die durch A.-Gaben behandelt werden kann. A. soll auch eine Bedeutung bei der Gehirnentwicklung, der Gedächtnisleistung (Transmitterwirkung) und im Zusammenhang mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus haben.
Adiuretin
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