Kompaktlexikon der Biologie: adrenocorticotropes Hormon
adrenocorticotropes Hormon, Abk. ACTH, Corticotropin, ein Hormon des Hypophysenvorderlappens (Hypophyse), das aus einer Polypeptidkette mit 39 Aminosäuren besteht, wobei die Aminosäuren 1 bis 24 bei allen Säugern gleich sind. ACTH wird in den β-Zellen der Adenohypophyse gebildet, seine Ausschüttung wird über das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) aus dem Hypothalamus gesteuert. Synthese und Sekretion sind eng mit der des Melanocyten stimulierenden Hormons und des β-Endorphins (Endorphine) gekoppelt. ACTH steuert die Synthese und Sekretion der Glucocorticoide (insbesondere des Cortisols) in der Nebennierenrinde. Außerdem wirkt es direkt auf das Fettgewebe ein, wo es die intrazellulären Lipasen und damit den Fettabbau aktiviert und auf die Leber, in der es den Abbau von Cortisol beeinflusst. Überproduktion von ACTH bewirkt eine Hyperplasie der Nebennierenrinde sowie u.a. eine Stimulierung der Hautpigmentierung (Addison'sche Krankheit). Ein Ausfall des Hormons führt zu einer Atrophie der Nebennierenrinde und einer Senkung des Glucocorticoidspiegels im Blut.
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