Kompaktlexikon der Biologie: Albinismus
Albinismus, 1) bei Menschen und Tieren auftretendes, erblich bedingtes Fehlen der Pigmentierung von Haaren, Haut und Augen. Ursache von A. ist ein Defekt in der Biosynthese des Farbstoffs Melanin, das im Phenylalanin-Stoffwechsel aus der Aminosäure Tyrosin synthetisiert wird. Fehlt das Enzym Tyronase, kann die Hydroxylierung von Tyrosin zur Melaninvorstufe Dopa nicht mehr ablaufen. Deshalb erscheinen die Haut von so genannten Albinos blass und die Haare weißlich. Aufgrund der fehlenden Pigmentierung der Augen lassen die dort durchscheinenden Blutgefässe diese rötlich aussehen. A. hat zudem den Verlust des Schutzes der Haut gegenüber intensiven Sonnenstrahlen zur Folge und führt aus demselben Grund zur Schwachsichtigkeit der Betroffenen.
Vollständiger A. ist autosomal rezessiv vererbt, wohingegen die Scheckung des Fells, wie sie bei Rindern, Pferden oder Meerschweinchen vorkommt, einem autosomal dominanten Erbgang folgt (partieller A.). In einigen Fällen kann Proteinmangel zu Symptomen führen, die vor allem bei Kleinkindern dem Erscheinungsbild von A. ähneln (Phänokopie).
2) bei Pflanzen das Fehlen von Chlorophyll, das durch genetisch bedingte Enzymdefekte oder aber Nährstoffmangel verursacht werden kann (Chlorose).
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