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Kompaktlexikon der Biologie: Amatoxine

Amatoxine, Gruppe von chemischen Verbindungen, die neben den Phallotoxinen die wichtigsten Giftstoffe des Grünen und des Weißen Knollenblätterpilzes sowie einiger Schirmlinge und Häublinge sind. Die einzelnen Vertreter der A., wie α-, β- und γ-Amanitin, Amanin und Amanullin leiten sich von einem gemeinsamen dizyklischen Octapeptid durch Variation funktioneller Seitengruppen ab ( vgl. Abb. ). Die Toxine enthalten die erstmals in den Amanitinen, einer Untergruppe der A. entdeckte Aminosäure Dihydroxyisoleucin. Ihre Toxizität ist außerordentlich hoch und das Gift wird weder durch Kochen noch durch Proteasen des Verdauungstrakts zersetzt. A. hemmen spezifisch das Enzym RNA-Polymerase II (RNA-Polymerasen) der Eukaryoten und damit die Synthese von messenger-RNA, folglich die Proteinbiosynthese in der Leber. Charakteristisch für die Giftwirkung ist die verzögerte Wirkung, der Tod tritt auch bei tödlicher Dosis erst 15 Stunden nach Giftaufnahme ein.



Amatoxine: Strukturformel der verschiedenen Vertreter der Amatoxine

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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